Vom Weingärtnerflecken zum Stadtteil
Heslach wurde 1451 von Stuttgart aus gegründet und war bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein rein landwirtschaftlicher Weiler, in dem überwiegend Weinbau betrieben wurde. Der Aufschwung setzte im 19. Jahrhundert mit der Entwicklung des Handwerks und durch Industrieanlagen (Gerberei, Bleicherei, Brauerei, Ziegelei, Eisengießerei, mehrere Trikotagenfabriken, Kartonagenfabrik...) ein.
Ab 1860 setzte eine sprunghafte Zunahme der Bevölkerung ein. Die Stadtviertel von der Adlerstraße stadteinwärts wurden etwa ab 1880 aufgesiedelt. Erst seit 1878 besteht eine durchgehende Straßenverbindung zur Kernstadt Stuttgart. Vorwiegend für die Arbeiterbevölkerung wurden mehrere Wohnsiedlungen gebaut: Südheim 1902/1905, Böheimsiedlung 1919, Burgstallsiedlung 1924, Eiernest 1926 und Sandweg 1928.
Blaustrümpfler
Einer Sage nach sollen die Heslacher anno 1519 den vertriebenen württembergischen Herzog Ulrich verraten haben. Nach seiner Rückkehr habe dieser befohlen, alle Heslacher müssten fortan blaue Strümpfe tragen. Seither tragen die Heslacher den Spitznamen „Blaustrümpfler“. Und das ist auch der Name einer interessanten, aussichtsreichen Wanderung, die die NaturFreunde Heslach initiiert und ausgeschildert haben.
Blaustrümpflerweg
Jahreszahlen zur Heslacher Geschichte
Während einige Gewanne innerhalb des heutigen Heslach bereits im 12. und 13. Jahrhundert erwähnt werden, wird "Haslach" selbst erstmals 1334 im Esslinger Urbar genannt. Erst über 100 Jahre später, nämlich im Jahr 1451, werden erstmals auch Heslacher Einwohnern im Stuttgarter Zinsbuch erwähnt.
1497 ist von einer Wallfahrt zur "Capelle unserer Frauen zu Heslach", die wahrscheinlich am Bihlplatz lag, die Rede. Sie wird 1542 abgebrochen, die Steine für den Bau der Alten Kanzlei verwendet. 1554 wird mit dem Bau einer neuen (reformierten) Kirche ( "Alte Kirche" am Bihlplatz) begonnen. 1724 entsteht die eigene Kelter, die bis 1897 genutzt wird. Im Jahr 1808 weist der Brandschadenkataster für Heslach 70 "Hauptgebäude" aus, 1825 umfasst Heslach nach der "Heslacher Urkarte" durch den Geometer Klaiber bereits 113 numerierte Gebäude. 1858 wird die erste Straßenbeleuchtung installiert: in der Hauptstraße (Böblinger Straße) spenden fünf Öllampen Licht.
1887 werden die erste Heslacher Apotheke sowie der Heslacher Bürgerverein gegründet, 1888 das Feuerwehrhauses eingeweiht. 1889 wird Heslach in "Carlsvorstadt Heslach" umbenannt (bis 1935).
1896 wird der Schwabtunnel gebaut und die elektrische Straßenbahnstrecke nach Heslach in Betrieb genommen. 1950 schließlich wird Heslach bei der Neueinteilung der Stadtbezirke zum Stadtteil von Stuttgart-Süd.
Quelle: Siegfried Bassler, Stefan Hammer: Heimatbuch Heslach. 3. Auflage, Verlag Jochen Adolphi, Stuttgart 1987, zusammengestellt von Wolfgang Jaworek, 2004.
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